Förderung
Hier dreht sich fast alles ums Geld. Damit ihr wisst, wie ihr an die Fördertöpfe rankommt, was ihr konkret fördern lassen könnt (und was nicht).
Der Staat hat sich genau überlegt, welche Arbeit von Jugendverbänden er unterstützen möchte – und welche Grenzen er setzt. Das Gute: In diesem Rahmen könnt ihr richtig viele Ideen einbringen und wahr werden lassen. Hier lest ihr, wie ihr für möglichst viele Menschen Angebote schafft. Und ihr lernt ein paar Begriffe kennen, zum Beispiel die Grundförderung und den »Wander-Euro«. Los geht’s!
Welche Art von Jugendarbeit der Staat fördern möchte, steht im Sozialgesetzbuch. Das sind etwa: Bildung außerhalb der Schule, Jugenderholung und -beratung, Jugendarbeit rund um Sport und Spiel sowie Jugendarbeit, die schul-, arbeitswelt- oder familienbezogene ist. Unter „Bildung“ fällt vieles – zum Beispiel, wenn euer Verband sich mit Themenfeldern wie Politik, Gesellschaft, Kultur, Technik, Gesundheit oder Religion beschäftigt. Oft decken Jugendverbände mehrere Schwerpunkte ab. Alle Details und Definitionen findet ihr in dieser Übersicht.
Der Gesetzgeber fördert keine Jugendverbandsarbeit, die nicht an die Interessen junger Menschen anknüpft, nicht von ihnen mitbestimmt und gestaltet wird oder zugleich kommerziellen Interessen dient (ihr könnt trotzdem für eure Angebote eine Gebühr verlangen, aber nur, um die Unkosten zu decken, nicht um Gewinn zu machen).
»Grundförderung« heißt: Ihr bekommt allein deshalb Geld vom Staat, weil ihr ein anerkannter Jugendverband seid. Das müsst ihr beim Landesjugendamt beantragen und später abrechnen. Gefördert werden zum Beispiel die Verbandsarbeit selbst, Angebote der außerschulischen Jugendbildung oder Ausgaben für die Schulung von Mitarbeiter*innen. Hier gibt es einen guten Überblick, hier den Antrag für 2025 (↓ xlsx). Wichtig: Ihr müsst bei der Grundförderung immer 20 Prozent selbst zahlen. Das Geld könnt ihr über Beiträge reinbekommen. Ein Beispiel: Wenn euer Seminar in der Durchführung 1000 Euro kostet, bekommt ihr 800 Euro Förderung, 200 Euro müsstet ihr also von den Teilnehmenden nehmen. Die andere Möglichkeit ist: Ihr nutzt für den Eigenanteil die Mittel euer Mitgliedsbeiträge.
Die Möglichkeiten, wie ihr als anerkannter Jugendverband in Hamburg gefördert werden könnt, sind vielfältig. Zum Beispiel könnt ihr Freizeiten fördern lassen, internationale Begegnungen oder Bildungsreferent*innen, außerdem gibt es Förderung für Jugendleiter*innen. Schaut doch mal in diese Übersicht. Und wenn ihr Menschen fördern wollt, geht das ganz unkompliziert, wenn sie zwischen sechs und 27 Jahren alt sind und die meisten davon in Hamburg oder im Umland wohnen. Es gibt aber weitere Möglichkeiten über diese Grenze hinaus. Die findet ihr alle unter »Töpfe und Zugänge«.
Das ist ein Zuschuss zu Freizeiten und Zeltlagern, zum Beispiel zu den Ausgaben für Unterkunft, Verpflegung, Programm sowie für die An- und Abreise. Unterstützt werden die Teilnehmer*innen pro Tag mit 5 Euro bei einer Dauer von mindestens drei bis längstens 21 Tagen. Außerdem gibt es für junge Menschen aus Familien mit wenig Geld einen Zuschuss von bis zu 20 Euro Tag und bis zu 105 Euro für An- und Abreise. In diesen Abschnitt findet ihr alles Weitere, die Anträge hier. Den »Wander-Euro« gibt es nur in Hamburg (ähnliches aber auch in anderen Bundesländern).
Junge Menschen mit seelischer, geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung sollen eure Angebote nutzen können. Dazu werden gefördert: Maßnahmen, mit denen ihr sicherstellt, dass sie die Angebote barrierefrei erreichen und ihnen folgen können (etwa durch Dolmetscherer*innen, technische Hilfsmittel oder Arbeitsmaterialien in leichter Sprache) und vieles mehr. Schaut in diese detaillierte Aufstellung, dort steht auch etwas zu den Formalien. In Gebärdensprache gibt es bei der Stadt Hamburg Erläuterungen zur Förderung der überregionalen Jugendverbände und Infos zur Grundförderung für überregionale Jugendverbände.
Genauer?
Jetzt wird’s noch ein wenig konkreter: Es geht um Zahlen und Anträge und Termine. Denn vor das Fördergeld hat der Staat die Bürokratie gesetzt. Und die ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Alles ab hier gilt daher nur für Hamburg. Für Hamburger*innen hat das aber Vorteile: Ihr findet unten alle lokalen Ansprechpartner*innen bis in die Bezirke hinein und viele Links zu den Anträgen
Wenn ihr kein anerkannter Jugendverband seid, könnt ihr euch zur Förderung von einzelnen Projekten an den Jugendhilfeausschuss oder an das Jugendamt in eurem Bezirk wenden. Seid ihr anerkannt, habt ihr Anspruch auf Grundförderung – und ihr könnt außerdem beim Landesjugendamt in der Sozialbehörde Geld aus dem Landesförderplan »Familie und Jugend« beantragen. Alle Infos und Downloads und alle Anträge gibt es bei der Stadt und hier auf dieser Website. Bitte passt auf: Es gibt Fristen! Stellt zum Beispiel spätestens vier Wochen vor Beginn einer Freizeit euren Antrag. Förderung für mehrmonatige Angebote, die ihr 2025 (!) machen wollt, müsst ihr bis 1. Oktober 2024 beantragt haben. Bei den Anträgen helfen euch die Fachberater*innen im Landesjugendamt.
Zum Beispiel könnt ihr Räume in manchen öffentlichen Gebäuden kostenlos nutzen, in Hamburg etwa die im Haus für Jugendverbände oder der Jugendraum »Stütt un Stöön« der DGB-Jugend. Der große Saal im Jugendzentrum JUKZ auf dem Stintfang kann ermäßigt gemietet werden. Gibt es keine Räume in öffentlichen Gebäuden, könnt ihr einen Antrag (↓ xlsx) auf Mietzuschuss stellen. Da müsst ihr jedoch 30 Prozent der Miete selbst zahlen. Hier finden sich alle Einrichtungen für Ferienfreizeiten in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Noch genauer:
Hier seht ihr alle Hamburger Ansprechpartner*innen, die euch weiterhelfen können. Außerdem findet ihr Verweise auf allerhand Rechtliches und Links zu Anträgen. Wer es in Sachen Förderung ganz genau wissen will: Die Schwerpunkte der Jugendarbeit, die der Staat fördern möchte, sind unter Was wollt ihr machen? aufgelistet. Und es gibt auch eine detaillierte Aufstellung über alle Töpfe und Zugänge.
Landesjugendamt
Behörde für Arbeit, Gesundheit Soziales,
Familie und Integration (Sozialbehörde)
Adolph-Schönfelder-Straße 5, 22083 Hamburg
Das Landesjugendamt ist bei der Förderung der erste Ansprechpartner und hilft bei der Antragsstellung.
Christiane Boashie Adade
christiane.boashieadade@soziales.hamburg.deTel. (040) 428 63-25 68
Malin Hoffhenke
malin.hoffhenke@soziales.hamburg.de
Tel. (040) 428 63-28 11
Ralf Janiszewski
ralf.janiszewski@soziales.hamburg.de
Tel. (040) 428 63-41 80
Anke Obländer
anke.oblaender@soziales.hamburg.de
Tel. (040) 428 63-26 92
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Landesjugendring Hamburg e.V.
Güntherstraße 34, 22087 Hamburg
www.ljr-hh.de (→)
Hier haben sich Hamburger Jugendverbände und AGs zusammengeschlossen, um die Interessen junger Menschen in der Öffentlichkeit zu vertreten – vor allem gegenüber dem Staat, der Politik und Behörden.
Hannah Knipper
Tel. (040) 317 96-115
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Bezirke
Jugendamt Altona
Platz der Republik 1, 22765 Hamburg
Jugendamt Bergedorf
Weidenbaumsweg 21, 21029 Hamburg
jugendamt@bergedorf.hamburg.de
Jugendamt Eimsbüttel
Grindelberg 62 – 66, 20139 Hamburg
jugendamt@eimsbuettel.hamburg.de
Jugendamt Hamburg-Mitte
Klosterwall 8 (Block D), 20095 Hamburg
jugendamt@hamburg-mitte.hamburg.de
Jugendamt Hamburg-Nord
Kümmellstraße 5-7, 20249 Hamburg
jugendamt@hamburg-nord.hamburg.de
Jugendamt Harburg
Harburger Ring 33, 21073 Hamburg
jugendamt-harburg@harburg.hamburg.de
Jugendamt Wandsbek
Schloßstraße 60, 22041 Hamburg
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Infos
Die Schwerpunkte der Jugendverbandsarbeit stehen im Sozialgesetzbuch §11 und §12 SGB VIII.
Der Landesförderplan »Familie und Jugend« ist die gesetzliche Basis der Förderungen. Infos und Downloads und alle Anträge gibt es bei der Stadt und hier auf dieser Website, Rechtliches beim Landesjugendring Hamburg.
Was wollt ihr machen?
Ihr wollt Jugendarbeit machen und seid nicht sicher, ob ihr dafür Förderung bekommen würdet? Da weiß das Sozialgesetzbuch Rat. Alles, was ihr daraus braucht, haben wir euch rausgeschrieben
Kontakt
Töpfe und Zugänge
Wenn ihr in Hamburg Förderung beantragen wollt, ist das beim ersten Mal vielleicht ein wenig knifflig. Aber wir lassen euch nicht alleine – sondern haben alles Wichtige für euch zusammengefasst.